Passend zu dem diesjährigen Earth Day mit dem Thema Invest In Our Planet, steuerte auch Microsoft ein neues Projekt bei. Cloud for Sustainability wurde bereits im Sommer 2021 angekündigt und stellt einen ambitionierten Nachhaltigkeitsplan dar. Ein neues, digitales Werkzeug zur Analyse von CO2-Emissionen soll Kunden und Partnern helfen, ihren CO2-Abruck besser zu verstehen. Zudem hat Microsoft eine Reihe von Innovationen vorgestellt, die auch Rechenzentren klimafreundlicher machen sollen. Das Ziel ist hochgesteckt: Bis 2030 möchte Microsoft eine negative CO2-Bilanz vorweisen und damit mehr CO2 aus der Atmosphäre entfernen, als zu verursachen.
Was genau ist die Microsoft Cloud for Sustainability?
Die Microsoft Cloud for Sustainability ist eine erweiterbare Software-as-a-Service-Lösung, mit der Geschäftskunden die Auswirkungen auf die Umwelt ihres Unternehmens durch automatisierte Datenverbindungen und umsetzbare Erkenntnisse erfassen, melden und schlussendlich auch reduzieren können. Die Vorgehensweise erfolgt in drei Schritten:
- Das Unternehmen zeichnet die Emissionen auf, indem eine direkte Verbindung zu allen Emissionsquellen und operativen Geschäftsaktivitäten erfolgt. Dadurch kann ein Echtzeitbild vom CO2-Fußabdruck geschaffen werden.
- Es erfolgt ein automatisierter Import interner und externer Kohlenstoffmissionsdaten, die anschaulich dargestellt werden. Darauf basierend werden Vorschläge erstellt, wie Emissionen reduziert und die Effizienz gesteigert werden kann, um eine dauerhafte Veränderung zu erreichen.
- Mithilfe eines gemeinsamen Datenmodells werden diese im gesamten Unternehmen integriert, damit die Emissionen leichter zu berechnen und zu verstehen sind.
Neuerungen und geplante Funktionen
Eine der Neuerungen ist der Dienst zur dynamischen Berechnung, womit Unternehmen Zugriff auf quellen- und tätigkeitsspezifische Berechnungsalgorithmen haben. Diese Berechnung ist hilfreich, um für bestimmte Geschäftsanforderungen genauere Ergebnisse zu erhalten. Diese Berechnungen decken dann unterschiedliche Bereiche von Standardmodellen – auch Scopes genannt – ab.
Zu den Standardmodellen gehören:
- Scope 1: Flüchtige Emissionen, mobile Verbrennung, stationäre Verbrennung
- Scope 2: Eingekaufte Energie, eingekaufte Kühlung und Wärme, eingekaufter Dampf
- Scope 3: Eingekaufte Waren und Dienstleistungen, Kapitalgüter, vor- und nachgelagerter Transport und Verteilung sowie Geschäftsreisen.
Um die Scope-3-Emissionen zu reduzieren, haben die wichtigsten Zulieferer Microsofts ihren gemeinsamen CO2-Abruck bereits um 21 Millionen Tonnen CO2 gesenkt. Das zeigt der Bericht des Carbon Disclosure Project für 2020.
Eine weitere Neuerung sind datengesteuerte Scorecards und Ziele. Damit können Geschäftskunden langfristige Ziele festlegen und verfolgen. Ziele können basierend auf aktuellen Werten und Zielwerten, die manuell eingegeben wurden, oder auf aktuellen Werten, die aus verbundenen Daten abgeleitet wurden, erstellt werden. Das System kann auch automatisch auf aktuelle Werte aktualisiert und der Status angepasst werden, wenn diese direkt mit den Unternehmensdaten verknüpft sind.
Mehr als einfache Dashboards
Microsoft will mit der Cloud for Sustainability mehr als nur „einfache“ Dashboards bieten. Die Neuerung verspricht eine personalisierbare Ansicht, die nach Berichtsjahr, Bilanzierungsmethode und Scope gefiltert werden kann. Die Karten auf dem Dashboard ermöglichen dem Unternehmen eine schnelle Bewertung der folgenden Größen:
- Emissionen gesamt
- Prozentsatz der erneuerbaren Energie
- Umsatzintensitätsbewertung, wobei
Umsatzintensität = Emissionen ÷ Umsatz
Die Karten enthalten einen Vergleichsmarker, der jede Metrik mit dem Vorjahr vergleicht. Mithilfe von Diagrammen, die die Gesamtemissionen nach Bereich (einschließlich nach Land oder Region) aufzeigen, können Unternehmen ihre Emissionen anschaulich machen. Von den Diagrammen können schnell die Höhe und Art der im Laufe der Zeit getätigten Investitionen in erneuerbare Energien abgeleitet werden. Sie können die Emissionen nach Organisationseinheit aufschlüsseln, um die größten und kleinsten Emissionstreiber anzuzeigen.
Mit einem vollständigen Satz verständlicher Daten können Geschäftskunden Berichte basierend auf dem Verbrauch erstellen, eine genaue Basislinie erstellen und den Fortschritt bei der Erreichung der Ziele nachvollziehen. Durch die Einführung von öffentlichen Berichten ab Mai 2022 sollen Unternehmen ihre Emissions- und Aktivitätsdaten aus Microsoft Cloud for Sustainability in einem Excel-Format komprimieren und anzeigen können, um den strengen behördlichen und öffentlichen Berichtsanforderungen gerecht zu werden.
Bedeutung der Nachhaltigkeit für IT
Das Management großer Datenmengen aus allen Bereichen der Wertschöpfungskette stellt für viele Unternehmen eine große Herausforderung dar. Außerdem sind viele dieser Daten von schlechter Qualität und werden meist isoliert betrachtet. Selbst wenn viele Unternehmen mit fortschreitender Zeit die Bedeutung von Nachhaltigkeit für die Zukunft ihres Geschäftes bzw. ihrer Branche verstanden haben, so besteht dennoch das Risiko, dass selbst bei den besten Absichten die Kohlenstoffemissionsdaten bedeutungslos sind, wenn sie nicht ordnungsgemäß für Analysen und Maßnahmen erfasst werden können.
Microsoft hat sich bis 2030 sehr große Ziele gesetzt: Neben einer negativen Kohlenstoffbilanz auch eine positive Wasserverwendungsbilanz und komplette Abfallfreiheit. Dies wird aber nur gelingen, wenn nicht nur Microsoft an diesen Klimazielen arbeitet, sondern auch die Kunden und Partner mitziehen. Damit dies gelingt, braucht es einen geeigneten Werkzeugkasten mit den notwendigen Tools. Die Microsoft Cloud for Sustainability ist daher ein wirklich wichtiger Schritt in Richtung Zusammenwirken von vielen Unternehmen und der IT für eine grünere und nachhaltigere Welt. Auch Trans4mation setzt sich als Dienstleister in der IT für Themen der Nachhaltigkeit ein und hat deswegen auch den Partner Pledge zum Act to Accelerate unterzeichnet.
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