„Wer rastet, der rostet“ – das trifft nicht nur auf unseren Körper zu, sondern auch auf unseren Geist. Unser Lernen endet nicht, wenn wir die Schule, Ausbildung oder das Studium beendet haben. Und auch nicht nur, wenn wir beruflich neue Wege gehen, ist eine thematische Weiterbildung sinnvoll. Wir leben in einer sich schnell verändernden Gesellschaft und gerade die Corona-Pandemie hat uns gezeigt, dass Arbeitsbedingungen und -anforderungen sich binnen kurzer Zeit verändern können. Aber auch unabhängig von einer Ausnahmesituation wie Corona erfordert unser Berufsleben in der heutigen Zeit stets ein fachliches Update.
Was also tun, um geistig und thematisch fit zu bleiben?
Das Zauberwort heißt „Weiterbildung“. Dabei geht es gar nicht immer nur darum, sich rein in seinem arbeitsbedingten Themengebiet auf dem aktuellen Stand zu halten. Auch muss nicht immer gleich das 3000 Euro Seminar gebucht werden – und sind wir ehrlich: ein hoher Preis ist nicht zwingend ein Garant für qualitativ hochwertige Inhalte. Es gibt mittlerweile viele verschiedene Formate, die uns eine Form von Weiterbildung ermöglichen und uns somit die Chance geben, thematisch up-to-date zu bleiben.
Mit der Corona-Pandemie und der damit verbundenen beschleunigten Digitalisierung in vielen Berufen ist der Bedarf an neuen Skills enorm angestiegen – dies zeigt auch der Bericht „The State of Skills 2021“ der Qualifizierungsplattform „Degreed“. Für diesen wurden im Sommer 2020 rund 5000 Beschäftigte in acht Ländern (509 in Deutschland) zu ihrer beruflichen Situation befragt. So gaben beispielsweise 68% der befragten HR-Mitarbeiter und 57% der Sales-Mitarbeiter an, dass Covid-19 die Notwendigkeit, sich neue Fähigkeiten anzueignen, beschleunigt hat.
Aufgrund der Auswirkungen der Pandemie und der damit verbundenen Einschränkungen hinsichtlich Präsenzveranstaltungen haben wir den Weg für ein örtlich (und teilweise auch zeitlich) unabhängiges Lernen geebnet. Das hat natürlich viele Vorteile – für alle Beteiligten.
Welche Lernformen gibt es denn eigentlich?
Um sich weiterzubilden, bedarf nicht zwingend den Besuch eines Seminares. Stellen Sie sich vor, Sie sitzen gemütlich auf der Couch, einen frisch gebrühten Kaffee in der Hand und im Hintergrund läuft in gemäßigter Laustärke Ihre Lieblingsmusik. Wie man dabei etwas lernen soll, fragen Sie sich? Ganz einfach: Mit einem Fachbuch oder einer Fachzeitschrift (analog oder digital als eBook) in der Hand. Ob Infos rund um eine Marketing-Methode, Management-Skills oder zu den HR-Trends – das Angebot an Fachliteratur ist riesig und wird stetig erweitert. Und mittels Blogbeiträgen, Studien oder auch Gruppenbeiträgen in den Sozialen Netzwerken können Sie ihr neues Wissen regelmäßig erweitern.
Nun ist aber nicht jeder von uns ein großer Fan vom Bücherlesen. Das ist völlig in Ordnung, gibt es doch auch die Möglichkeit, dank eLearning neues Wissen zu erlangen bzw. das vorhandene Know-how zu erweitern. Dabei gibt es sowohl die Möglichkeit, an Live-Kursen teilzunehmen als auch zeitlich unabhängig Online-Kurse zu belegen.
Online-Seminare sind in ihrer inhaltlichen Fülle und damit hinsichtlich des Zeitaufwandes vergleichbar mit klassischen Präsenzseminaren – nur eben, dass man sich im virtuellen Raum trifft und Fahrtkosten spart. Die Seminare zeichnen sich meist durch einen Workshop-Charakter aus, d.h. die Teilnehmer können in Übungen das Gehörte anwenden und vertiefen. Der Vorteil an Live-Seminaren liegt neben der Wissensvermittlung ganz klar in der Möglichkeit, mit dem Dozenten wie auch den anderen Kursteilnehmern in den direkten Austausch zu gehen, Fragen zu stellen und Erfahrungen zu teilen. Hier muss man aber bedenken, dass zwar eine räumliche, jedoch keine zeitliche Unabhängigkeit zum Lernen gegeben ist – wenn der Dozent den Kurs startet, sollte man vor dem Bildschirm sitzen.
Ein zeitlich und räumlich unabhängiges Lernen bieten Ihnen Online-Kurse auf verschiedenen Plattformen wie beispielsweise LinkedIn Learning oder der HubSpot Academy. Hier können Sie basierend auf Ihren freien Kapazitäten entscheiden, wann Sie mehr über ein Thema erfahren möchten – das kann auch mal am Sonntag-Abend oder während der 4-stündigen Zugfahrt sein. In Lernvideos, die i.d.R. in Sequenzen gegliedert sind und damit auch nach Bedarf unterbrochen werden können, wird das Themengebiet komprimiert vermittelt. Da hier ein Nachfragen beim Dozenten oder ein Interagieren mit anderen Teilnehmern nicht möglich ist, sollten Sie bei Verständnisfragen oder Unklarheiten im Nachgang noch etwas Zeit in die zusätzliche Recherche investieren. Das ist aber gar nicht schlimm, liest man so doch gleich noch einmal ein bisschen mehr zum Thema.
Eine Kombination aus komprimierter Wissensvermittlung und (zumindest teilweiser) Interaktion sind Webinare. Diese finden ebenfalls zu einem festgelegten Zeitpunkt mit einem Referenten live statt und bieten über einen Impulsvortrag einen Einblick in die Thematik. Dabei haben Webinare i.d.R. ein überschaubares Zeitfenster (z. B. 60 Minuten). Die Interaktion findet vor allem über die Chatfunktion des digitalen Meetingraumes statt – Teilnehmer formulieren ihre Fragen und der Referent beantwortet diese im Anschluss an seinen Vortrag.
Was kostet das denn?
Die Beantwortung dieser Frage ist natürlich abhängig von dem Medium, mit dem Sie lernen möchten. Preislich liegen wir hier zwischen kostenfrei und über 1000 Euro.
Online-Seminare sind im Vergleich recht kostenintensiv – das lässt sich aber damit begründen, dass die Seminare i.d.R. in Vollzeit und oftmals an mehreren Tagen stattfinden. Da muss natürlich das nötige Personal in Form der Dozenten kalkuliert werden. Trotzdem stehen aufgrund der möglichen Interaktion und der Tiefe der Wissensvermittlung Preis und Leistung hier noch in einem guten Verhältnis.
Für Lernvideos gibt es im Internet verschiedene Plattformen, die auch in ihrer Preisstruktur unterschiedlich sind. Es gibt kostenfreie Angebote (z. B. HubSpot Academy) oder auch Abo-Angebote (z. B. LinkedIn Learning). Je nach Thema sollten Sie natürlich darauf achten, in welchen Sprachen die Videos zur Verfügung gestellt werden. Ein kostenfreies Video ist natürlich toll – wenn es aber nur auf Spanisch verfügbar ist, sollten Sie vielleicht erst einmal über einen Sprachkurs nachdenken 😊 Viele Arbeitgeber unterstützen ihre Mitarbeiter rund um die Weiterbildung bspw. durch eine finanzielle Beteiligung. Damit ergibt sich eine win-win-Situation für alle Beteiligte.
Und was ist nun das richtige für Sie?
Diese Frage können natürlich nur Sie selbst beantworten, denn jeder lernt anders. Manch einer benötigt feste Termine in seinem Kalender, ein anderer liebt eher die Flexibilität. Fragen Sie doch mal in Ihrem Bekannten- oder Kollegenkreis nach – vielleicht können Sie sich den einen oder anderen Tipp holen und von den Erfahrungen der anderen profitieren. Grundsätzlich gilt: Schauen Sie auch über den Tellerrand und bleiben Sie offen für neue Themen!
Wir wünschen Ihnen maximale Erfolge für Ihre nächste Lernsession!
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