Microsoft Ignite 2021
Die Ambient Intelligence etabliert sich mehr und mehr als Powerbuddy für alle Lebenslagen. Microsoft hat auf der Ignite 2021 digitale Copiloten für den Arbeitsalltag vorgestellt. Da das völlig abgenutzte Buzzword smart hier keine Rolle mehr spielt, lohnt sich ein genauer Blick.
„Wir müssen dringend an unserer Kommunikation arbeiten.“, ist einer der Hauptsätze des Berufslebens und hat ebenso im Privaten einen Ehrenlatz im kollektiven Gedächtnis unseres Seins. Obschon künstliche Intelligenzen in der Kulturgeschichte eher in Dystrophien zu finden sind und teils fantastische Bösewichte abgeben, kennen wir alle auch die Goodbots – egal ob Wall-E, C3PO, Nummer 5 oder der Gigant aus dem All – nicht jede künstliche Entität will die Weltherrschaft an sich reißen und die Menschheit versklaven. Roboter und Softwareroutinen sind von ihren Entwicklern überwiegend als Unterstützer konzipiert, sie mindern Risiken für Lebewesen, ersetzen verlorene Körperfunktionen, helfen bei der Strukturierung von Wissen und erledigen immer mehr Aufgaben, um uns freie Zeit für andere Dinge zu verschaffen.
Die großen Softwarehersteller haben eigene Forschungszentren zum Thema künstliche Intelligenz und der harte internationale Wettbewerb um die klügsten Köpfe bringt auch die besten Routinen und innovativsten Ansätze zustande. So hat etwa Microsoft auf der diesjährigen Ignite den virtuellen Helfern eine große Bühne gegeben und die nun marktfähigen Errungenschaften der letzten Jahre vorgestellt. Microsoft widmet diesem Thema ihre stetig wachsende Power Plattform, die als verbindendes Element die einzelnen Datensilos in Echtzeit verknüpft und mit ihrem Low-Code-Ansatz immer mehr Nutzer für das digital Schaffende befähigt.
Dort, wo Low-Code jedoch nicht ausreicht, muss nach wie vor auf Spezialwissen zurückgegriffen werden und da sich der Programmieraufwand teilweise durch Copy und Paste, etwa von Github, einfacher gestalten lässt, stellt der Konzern unter Satya Nadella einen Copiloten für diese Schnittstelle zur Verfügung – einer aus der neuen Generation der virtuellen Buddies, er bietet kontextbezogen die richtigen Codezeilen aus Microsofts Open Source Platform und fügt diese sofort an der richtigen Stelle ein, wenn gewünscht.
Kontextbezogen ist an dieser Stelle das Schlüsselwort und steht faktisch für das, was Ambient Intelligence meint, also eine allgegenwärtige, adaptive künstliche Intelligenz, die in bestimmten Lebenssituationen proaktiv die besten Shortcuts zur Verfügung stellt. Es handelt sich um künstliche Intelligenz plus n. Hier ein Beispiel aus dem medizinischen Bereich. Unter dem Project Turing laufen bei Microsoft unter dem Motto making machines literate dazu eine Vielzahl von sprachbezogenen Forschungen zusammen, mit besonderem Scope auf natürliche Sprachen. Das Hauptziel sind die sogenannten Assistive AIs, die uns bei Leben und Arbeit jederzeit unterstützen sollen und in sehr absehbarer Zukunft auch werden.
Spracherkennung und das Deuten des Geschriebenen oder Gesagten gehört zu den anspruchsvollsten Aufgaben für intelligente Entitäten. Die Neuvorstellung des Context IQ kündigt etwa einen virtuellen Assistenten oder Agent an, der situationsbezogen die richtigen Microsoft Digital Workplace Tools klammert und entsprechend anbindet – so lässt sich die Kommunikation aus Teams in Microsoft Dynamics 365 Sales einbinden und die AI erkennt, um welche Stakeholder des Vertriebsprozesses es sich handelt, suggeriert darauf als Helfer im Hintergrund die entsprechenden sonst manuell auszuführenden Schritte, transkribiert, übersetzt und fasst Calls zusammen, leitet vertriebliche Erfolgswahrscheinlichkeiten ab und, und, und – absolut hilfreich, wenn Transparenz, Forecastgenauigkeit und Customer Engagement gesteigert werden sollen.
2022 werden beliebige Contentblöcke von digitalen Helfern in Echtzeit in jede gewünschte Struktur, Sprache oder Form gegossen. Die AI erstellt Blogbeiträge oder fasst solche zusammen, wertet für den Menschen unüberschaubare Datenmengen aus, schlägt Grafiken und Zusammenfassungen vor, triggert naheliegende Tools, setzt Einträge und hält somit Prozesse innerhalb des Metaverse vital. Bereits heute lassen sich mit Azure Open AI eine Vielzahl von intelligenten Services einbinden, wobei die Form des Contents eine immer untergeordnetere Rolle spielt, wie in folgendem Video zu sehen.
Alles, was angebunden werden kann, wird angebunden und von den virtuellen Buddies auf Herz und Nieren geprüft – wie hilft es uns oder kann es womöglich weg? Die Best Practice wird zur Routine. Mensch und Maschine rücken immer weiter zusammen.
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