Mit dem heutigen Tag, dem 3. Oktober 2022, stellt Microsoft das Partnerprogramm um. Betroffen davon sind über 400.000 Unternehmen weltweit, die teilweise seit mehr als 30 Jahren gemeinsam mit dem Branchenprimus IT-Lösungen erarbeiten und bereitstellen. Damit vollzieht Microsoft nun auch den Übergang des Partnerprogrammes in die Cloud-Ära. Konsequenterweise ändert sich somit auch der Name und aus dem bisherigen „Microsoft Partner Network“ wird nun das „Microsoft Cloud Partner Programm“.  

Die Änderungen des Partnerprogrammes im Überblick

Aus den aktuellen 18 unterschiedlichen Kompetenzen, die man auf Silber- und Goldstufe erreichen konnte, werden nun sogenannte Lösungspartner-Stufen für die folgenden Bereiche:

Data & AI (Azure): Daten über mehrere Systeme hinweg, um Analyse- und KI-Lösungen zu entwickeln.

Infrastructure (Azure): Migration wichtiger Infrastruktur-Workloads nach Azure.

Digital & App Innovation (Azure): Erstellen, Ausführen und Verwalten von Anwendungen in verschiedenen Clouds, On-Premises und am Edge.   

Business Applications: Beratungs- und Bereitstellungsleistungen oder Managed Services für Dynamics 365 und die Power Platform.

Modern WorkBereitstellung, Einrichtung und Betrieb von Lösungen auf Basis von Microsoft 365.

Security: Schutz vor Cyberangriffen in Remote-, Hybrid- oder Cloud-Umgebungen.

Solutions Partner – Überblick

Die bereits eingeführten „Spezialisierungs- und Expertenprogramme“ bleiben erhalten und ändern sich nur im Namen. Aus den „Erweiterten Spezialisierungen“ werden nun „Spezialisierungen“, inhaltlich bleiben diese Zertifizierungen jedoch gleich. Sie bieten den Partnern die Möglichkeit ihre Expertise innerhalb der Lösungspartner-Stufen noch differenzierter nachzuweisen. Hierfür gibt es insgesamt 26 mögliche Spezialisierungen in den einzelnen Lösungspartnerbereichen.

Wie Microsoft die Partner ab sofort bewertet

Hatte es in der Vergangenheit mitunter ausgereicht, eine bestimme Anzahl von zertifizierten Mitarbeitern im Unternehmen zu haben oder einen vorgegebenen Lizenzabsatz nachzuweisen, um eine einzelne Kompetenz auf Silber oder Gold zu erreichen, müssen Partner nun in unterschiedlichen Handlungsfeldern Erfolge nachweisen, um die Lösungspartnerstufen zu erreichen.   

Hierfür wurde der sogenannte „Partner Capability Score“ eingeführt, der von 0 bis maximal 100 Punkten die Aktivitäten des Partners misst und erfordert, dass Partner in allen Metriken Punkte sammeln, damit die entsprechende Stufe erreicht werden kann. Sobald ein Partner so 70 Punkte nachweisen kann, wird die Lösungspartner-Stufe erreicht. Die Metriken hierfür sind:

Performance: Netto-Kundenzuwachs innerhalb der letzten 12 Monate

Skilling: Anzahl von Mitarbeitern mit mittleren und fortgeschrittenen Zertifizierungen

Customer Success: Anzahl der bereitgestellten Lösungen und Steigerung der Nutzungsquoten

Partner capability score

Für die Qualifikation in den „Spezialisierungen“ gelten zudem erweiterte Anforderungen. So müssen Partner neben der entsprechenden Lösungspartner-Stufe auch höhere Anforderungen an die Mitarbeiterzertifizierungen, bestätigte Kundenreferenzen oder externe Auditierungen der internen IT-Betriebsorganisation nachweisen.    

Was die Veränderungen für Partner und Kunden bedeuten

Das Partnerprogramm wird auf der einen Seite übersichtlicher und fokussierter, da die grundsätzliche Ausrichtung eines Partners nicht mehr über 18 Kompetenzen, sondern nur noch 6 Lösungspartner-Stufen gemessen wird. Dies hilft den Partnern dabei sich auf ihre Schwerpunkte zu konzentrieren und den Kunden, die Expertise ihrer Dienstleister klarer zu erkennen und einzuordnen. Auf der anderen Seite bieten die Spezialisierungen die Chance, sich vom Wettbewerb zu differenzieren und tiefgehende Expertise in den einzelnen technologischen Workloads oder Use Cases nachzuweisen, womit es Kunden leichter fallen wird, die richtigen Partner zu identifizieren.

Aus diesen Gründen begrüßen wir die eingeführten Veränderungen und bewerten es als sinnvolle und vielleicht sogar überfällige Weiterentwicklung des Partnerprogrammes. Seit jeher unterstützen wir unsere Kunden in allen Leistungsphasen und fördern unsere Mitarbeiter mit einer eigenen Weiterbildungs- und Qualifizierungsagenda dabei, stets die aktuellen Zertifizierungen zu erreichen. Das neue Partnerprogramm macht dies nicht nur sichtbarer, sondern hilft uns auch dabei die notwendigen Aktivitäten besser zu planen und unsere Strategie an den Anforderungen des Microsoft Partnerprogrammes auszurichten.

Dennoch dürfte es einigen bisherigen Partnern schwerfallen, die neuen Anforderungen ad hoc umzusetzen, trotz der frühzeitigen Ankündigung im März 2022. Kritik zur Umstellung des Partnerprogrammes wurde bereits geäußert. Da einige Unternehmen in der Vergangenheit einseitig ausgerichtet waren oder nur in bestimmten Leistungsphasen ihre Kunden unterstützt haben, dürfte es ihnen Probleme bereiten die neuen Anforderungen des „Partner Capability Scores“ bereits zu erfüllen. Hier bietet Microsoft allerdings eine verlängerte Übergangszeit, mit der Möglichkeit die nächste Partnerjahr-Reprofilierung mit den aktuell vorhanden Legacy-Kompetenzen durchzuführen.

Wo wir als T4M stehen und unsere Roadmap

Wir freuen uns auf unser kommendes Reprofilierungsdatum am 1. April 2023 und damit den formellen Einstieg in die nächste Generation des Microsoft-Partnerprogrammes.

Unser Ziel hierfür ist das Erreichen von fünf der sechs Lösungspartner-Stufen, in den Ausprägungen „Modern Work“, „Security“, „Data & AI“, „Infrastructure“ sowie „Digital & App Innovation“. Bereits zum Start des neuen Partnerprogrammes sind wir als Partner für „Modern Work“, „Security“ und „Data & AI“ akkreditiert und nur noch wenige Aktivitäten vom Erreichen für „Infrastructure“ und „Digital & App Innovation“ entfernt, so dass unsere Ziele für nächstes Jahr bereits zeitnah erfüllt werden. Wir planen zudem den Ausbau der „Spezialisierungen“, vor allem bei „Modern Work“ und „Security“, so dass zu den bereits vorhandenen „Calling for Microsoft Teams“ sowie „Modernize Endpoints“ bis zum Reprofilierungsdatum noch weitere hinzukommen werden.  

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