Sicherheitslücken und Schwachstellen sind allgegenwärtige Probleme, die Unternehmen jeder Größe betreffen. Jüngste Entdeckungen wie die Sicherheitslücken im Lenovo XClarity Controller, im Cisco Smart Software Manager On-Prem und die Anfang des Monats bekannt gewordene OpenSSH-Schwachstelle unterstreichen die Dringlichkeit, sich mit diesen Risiken auseinanderzusetzen. Solche Sicherheitslücken können schwerwiegende Folgen haben, wenn sie von Angreifern ausgenutzt werden, wie z. B. durch Datenabfluss oder sogar Datenmanipulation oder -zerstörung.
In diesem Blogbeitrag werden wir uns mit aktuellen Schwachstellen und Best Practices für deren Behebung befassen, ebenso mit der Bedeutung von Best Practices für den Umgang mit bekannt gewordenen Schwachstellen und zudem allgemeine Sicherheitsmaßnahmen beleuchten, die auch im Falle eines Zero-Day-Exploits hilfreich sein können.
Die Bedeutung und Entstehung von Schwachstellen
Was sind Schwachstellen?
Eine Schwachstelle ist eine Sicherheitslücke oder ein Mangel in einem technischen System, den ein Angreifer ausnutzen kann, um das System zu kompromittieren oder zu beschädigen. Die potenziellen Risiken dieser Sicherheitslücken sind erheblich.
Erfahrungen aus zahlreichen Vorfällen zeigen, dass Schwachstellen in einer Vielzahl von Softwareprodukten auftreten können. Dazu gehören Treiber für Grafikkarten oder Peripheriegeräte, Server-Anwendungen wie Web-Server, Client-Anwendungen wie Textverarbeitungsprogramme, Web-Anwendungen sowie Betriebssysteme wie Windows, macOS, Linux, Android, iOS und iPadOS.
Wie entstehen Schwachstellen?
Häufig entstehen diese Fehler bei der Entwicklung, wenn beispielsweise der Code in einer Sprache wie C++ geschrieben wird und der korrekte Umgang mit Speicheradressen oder Adressbereichen nicht gewährleistet ist. Auch die Verwendung fremder Software-Bibliotheken, die bereits unbekannte Schwachstellen enthalten, kann problematisch sein. Darüber hinaus spielen die Rahmenbedingungen der Softwareentwicklung eine entscheidende Rolle. Je nach Komplexität der Software und den Deadlines für deren Fertigstellung sind Fehler während der Entwicklung, Architektur oder im Testprozess nahezu unvermeidlich. Dies zeigt, dass das Problem nicht einfach zu beheben ist und alle Hersteller betrifft.
Schwachstellen in Firmware
Erweitert man den Begriff Software auf Firmware, die oft in Hardware-Geräten eingebettet ist, vergrößert sich der Bereich der potenziell betroffenen technischen Systeme erheblich. Firmware findet sich in Netzwerkkomponenten, Haushaltsgeräten, Automobilsteuerungen, industriellen Maschinen, medizinischen Geräten, IoT-Geräten sowie in Computern (UEFI/BIOS) und Smartphones. Da Firmware direkt nach dem Start eines Computers und vor dem Betriebssystem geladen wird, ist sie besonders attraktiv für Angreifer.
Für die Nutzenden bedeutet dies, dass sie von Anfang an potenzielle Risiken berücksichtigen und Prozesse einführen müssen, um diese zu minimieren. Gleichzeitig sollten Software-Hersteller stärker in die Pflicht genommen werden, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um ihre Produkte und Dienstleistungen so fehlerfrei wie möglich zu gestalten.
Konfigurationsfehler als Schwachstellen
Eine weitere wichtige Kategorie von Schwachstellen entsteht durch Konfigurationsfehler. Diese betreffen Einstellungen an technischen Systemen, die Angreifern das Eindringen ermöglichen. Neben der Härtung von Active Directory, Servern und Clients kommen heute auch SaaS-, PaaS- und IaaS-Dienste in der Cloud hinzu. Ein Beispiel ist eine Azure-IoT-Umgebung, bei der unsichere Konfigurationen wie unverschlüsselte FTP-Verbindungen und übermäßig viele Berechtigungen für Identitäten Angreifern Angriffsmöglichkeiten bieten könnten. Dies zeigt, dass Sicherheit stets mitgedacht werden muss, um sensible Informationen zu schützen.
Vor einigen Jahren führten wir ein Assessment für die Azure-IoT-Umgebung eines Kunden durch. Dabei stellten wir fest, dass einige Konfigurationen nicht den Best Practices entsprachen und tatsächlich von Angreifern hätten ausgenutzt werden können. Viele der Datentransportwege waren als unverschlüsselte FTP-Verbindungen konfiguriert, und manche Identitäten hatten übermäßig viele Berechtigungen. Dieses Beispiel verdeutlicht, wie komplex es sein kann, solche Schwachstellen aufzudecken. Es zeigt auch, dass Sicherheit stets berücksichtigt werden muss, um zu verhindern, dass nach der Produktivsetzung sensible Informationen preisgegeben werden.
Der Mensch als Schwachstelle
Die dritte Kategorie betrifft den Menschen selbst, oft das schwächste Glied in der Sicherheitskette. Selbst mit der besten technischen Infrastruktur können menschliche Fehler oder das Ausnutzen menschlicher Schwächen schwerwiegende Sicherheitslücken verursachen. Daher ist es entscheidend, nicht nur in technische Lösungen zu investieren, sondern auch in regelmäßige Schulungen und Sensibilisierungsmaßnahmen für Mitarbeiter. Dies stärkt das Bewusstsein für Cyber-Sicherheitsrisiken und fördert sichere Verhaltensweisen.
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So geht es weiter: Wie gehen Sie mit Schwachstellen um?
In unserem nächsten Beitrag erfahren Sie, wie Sie gemäß ISO 27001 und den Anforderungen der EU-Richtlinie NIS2 ein effektives Schwachstellen-Management implementieren können. Wir beleuchten die Schritte zur Erkennung, Bewertung, Behandlung und Überwachung von Sicherheitslücken, um das Risiko von Cyberangriffen zu minimieren. Zudem stellen wir Ihnen praxiserprobte Lösungen wie Microsoft Defender for Endpoint und Cloud Security Posture Management vor, die Ihnen helfen, Ihre Systeme kontinuierlich zu schützen und zu überwachen. Bleiben Sie dran, um zu erfahren, wie Sie Ihr Unternehmen nachhaltig sichern können!
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