Es beginnt oft mit einem Moment der Irritation. Man will einfach nur einen Gehweg überqueren – doch plötzlich endet er abrupt. Kein abgesenkter Bordstein, kein Durchkommen mit dem Kinderwagen, Rollstuhl oder Rollator. Ein alltägliches Detail für viele – aber eine unüberwindbare Hürde für andere.
Diese Erfahrung steht symbolisch für das, was wir bei Trans4mation jeden Tag erleben: Barrieren sind nicht immer sichtbar. Sie entstehen nicht nur in Beton und Asphalt, sondern auch in Benutzeroberflächen, Zeilen Code und schlecht durchdachten Prozessen.
Unsere Vision: eine digitale Arbeitswelt, die niemanden ausschließt. Eine Arbeitswelt, in der Technologie nicht kompliziert oder hinderlich ist, sondern menschlich, unterstützend und für alle zugänglich – von Anfang an.
Digitale Inklusion ist mehr als Technik – sie ist Haltung
Viele Unternehmen betrachten Barrierefreiheit noch als Compliance-Thema. Doch in Wahrheit ist sie ein Innovationstreiber. Studien zeigen: Produkte, die inklusiv entwickelt werden, bieten eine bessere User Experience für alle, erhöhen die Kundenbindung und steigern langfristig die Wettbewerbsfähigkeit.
Gemeinsam mit Microsofts Azure AI Foundry gestalten wir eine Arbeitswelt, in der Technologie niemanden ausschließt. Mit den neuesten Fortschritten in multimodaler KI, verantwortungsvoller KI (Responsible AI) und einer barrierearmen Benutzerführung bieten wir konkrete Lösungen für Herausforderungen, die oft im Verborgenen liegen.

Vier reale Anwendungsfälle, die zeigen: Accessibility wirkt
1. Mentale Gesundheit für Millionen: Chat Care in Kenia
In Kenia gibt es nur rund 100 psychiatrisch tätige Ärzt:innen – bei über 50 Millionen Einwohner:innen. In einem Land, in dem psychische Gesundheit oft stigmatisiert ist, ist das ein massives Problem.
Gemeinsam mit Pathways Technologies hat das Rote Kreuz Kenia deshalb „Chat Care“ ins Leben gerufen – einen rund um die Uhr erreichbaren, KI-basierten Begleiter auf Basis von Azure AI.
Was ihn besonders macht:
- Zwei Sprachen: Englisch und Swahili – für maximale Reichweite
- Diskretion: anonyme Gespräche, um Scham und Schwellenangst zu reduzieren
- Empathie: Antworten, die nicht mechanisch klingen, sondern echtes Zuhören simulieren
- Barrierefreiheit: Textbasierte Kommunikation – für Menschen, die nicht hören oder sprechen können
Für uns bei Trans4mation ist das ein Paradebeispiel für Technologie, die emotional intelligent ist – und dabei echte Versorgungslücken schließt.

2. Sprache, die gehört wird – auch wenn sie anders klingt
Standardisierte Sprachmodelle verstehen meist nur standardisierte Sprache. Menschen mit neurologischen oder motorischen Beeinträchtigungen – wie bei ALS oder Zerebralparese – bleiben oft außen vor.
Das Speech Accessibility Project von Microsoft in Kooperation mit der University of Illinois Urbana-Champaign setzt genau hier an: Ziel ist es, Sprach-KI zu trainieren, die auch nicht-standardisierte Aussprache korrekt erkennt.

Ergebnis: Die Integration in Azure AI Speech erweitert die Nutzbarkeit von Sprachsteuerung auf Millionen von Menschen. Für Trans4mation ist das ein Meilenstein in der Evolution des Modern Workplace – hin zu echter Partizipation.
3. Usability, die mitdenkt – und entlastet
Barrierefreiheit beginnt im Interface. Gemeinsam mit EY hat Microsoft die Azure AI Foundry so überarbeitet, dass sie kognitiv entlastet und einfacher zu navigieren ist – speziell für neurodivergente Nutzer:innen.
Was wurde konkret verbessert?
- Informationslogik: Fehlermeldungen und Systembenachrichtigungen werden gebündelt und priorisiert
- Screenreader-Kompatibilität: Prozesse sind klar strukturiert und gut verständlich
- Keyboard-first-Navigation: Alle Funktionen sind auch ohne Maus intuitiv erreichbar
Für unsere Kund:innen bedeutet das: geringere Frustration, höhere Akzeptanz – und ein System, das sich an den Menschen anpasst, nicht umgekehrt.

4. CUA – wenn Maus und Tastatur keine Option sind
Der Computer-Using Agent (CUA) in Azure AI Foundry automatisiert digitale Prozesse durch KI – und reagiert auf natürliche Spracheingaben. So können Menschen mit eingeschränkter Feinmotorik komplexe Workflows steuern – ohne Maus, ohne Tastatur.
Ein Beispiel aus unserem Beratungsalltag: Ein Mitarbeitender mit Multipler Sklerose kann durch CUA nahtlos auf Daten zugreifen, Dokumente erstellen oder Software bedienen – ohne auf fremde Hilfe angewiesen zu sein. CUA ist mehr als ein Tool. Es ist digitale Selbstbestimmung in Reinform.
Was wir daraus lernen – und wie wir es umsetzen
Technologie darf nicht nur effizient sein. Sie muss gerecht sein. Und genau das fordern wir in jedem Projekt ein – sei es in der Beratung, der Entwicklung oder im Managed Service.
Als Trans4mation setzen wir Accessibility nicht am Ende einer Entwicklung auf die To-do-Liste – wir holen sie an den Anfang. In:
- User Journeys
- Workshop-Formaten
- Low-Code-Entwicklungen
- Change-Kampagnen
Barrierefreiheit wird so zum integralen Bestandteil jedes Modern Workplace, den wir mit unseren Kund:innen gestalten.

Fazit: Die Zukunft der Arbeit ist inklusiv – oder sie ist keine Zukunft
Es reicht nicht, auf neue Tools zu setzen. Es geht darum, neue Perspektiven einzunehmen. Und Menschen mitzudenken, die bisher oft übersehen wurden. Bei Trans4mation glauben wir an eine Arbeitswelt, in der Vielfalt eine Stärke ist – nicht ein Problem. In der Technologie verbindet, nicht trennt. Und in der Fortschritt nicht nur smart ist, sondern menschlich. Die Bordsteine der digitalen Welt sind noch nicht überall abgesenkt – aber wir bauen sie. Gemeinsam mit Microsoft. Gemeinsam mit unseren Kund:innen. Und gemeinsam mit den Menschen, für die wir das alles tun.

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